BASTIAN VÖLLER
Familienvater und Freier Architekt
Mein Name ist Bastian Völler, ich bin 39 Jahre alt, Vater einer eigenen Tochter und zweier Söhne aus der ersten Ehe meiner Partnerin, mit der ich mein zweites, unser dann viertes oder erstes gemeinsames Kind im Januar 2020 bekommen durfte. Ich habe Architektur und Stadtplanung an der Universität in Stuttgart und in Helsinki studiert. Das Studium der Architektur war mein unbedingter Wunsch; schon bevor ich die Wahl zur Ausbildung als Bauzeichner in einem Offenbacher Büro getroffen hatte. Das ich jedoch einmal selbstständig arbeiten würde; mein eigenes Büro führen würde, das hätte ich nie für möglich gehalten. Doch ein entfernter Blick in meinen Lebenslauf lässt vermuten, dass ich einfach zu spät realisiert habe, was ich da von langer Hand aus subtil vorbereitet habe.
Tatsächlich war ich ein mittelmäßiger Schüler, habe ein Klasse wiederholt, war gut im Mathe-Grundkurs und mochte Kunst. Habe mit 15 angefangen Geld zu verdienen, erst als Austräger, später als Freier Mitarbeiter von drei Zeitungen, habe mit 16 die Sommerferien beim Dachdecker durchgearbeitet, mit 17 wieder, hatte immer einen Job und habe dann mit 20 noch mehr für meinen Schulabschluss gearbeitet, denn die Ausbildungsstelle war schon in der 11. Klasse sicher; das Abitur also ein Muss; das Mittel zum Zweck; dem Architekturstudium.
Tatsächlich zeichne ich in erster Linie unglaublich gerne, gestalte Räume für Menschen und habe mich schon früh von den großen Architekturen, die letztendlich nur Produktionen, Büros zur Verwaltung und Verkaufsstandorte beherbergen, verabschiedet. Hingegen wollte ich gerne Menschen beherbergen und Ihnen helfen sich in ihren vier Wänden wohl zu fühlen. Diesen Wunsch verfolge ich seit Abschluss meiner Ausbildung in einem großen Büro mit Wolkenkratzern, Hotels, Bürokomplexen sowie Krankenhäuser im Portfolio. Ich habe mich früh für Wohnungsbau entschieden, bleibe dabei und bereue diese Entscheidung nicht an einem Tag!
Mein Studium war eine reiche und unverwechselbar freie Zeit, die in niemals missen möchte. Durch meine Ausbildung und auch durch die Leere in der Lehre habe ich schon im ersten Semester nebenher wieder im Architekturbüro gearbeitet. Im dritten Semester hatte ich Projektleitungen bis zur Ausführungsplanung inne und war ein geschätzter und intensiv arbeitender Mitstreiter im Büro. Mit Abschluss des Vordiploms habe ich entschieden neue Büros zu erkunden, habe im Luxus-Wohnungsbau gearbeitet, habe für Menschen mit Demenz gearbeitet, habe für einfache Büros in Finnland gearbeitet und viel, viel viel gesehen und gelernt. Mit Beginn meines Hauptstudium habe ich mir nur noch einen einzigen, aber vollen Tag Studium erlaubt und vier Arbeitstage genossen. Ich arbeite sehr gern und wahrscheinlich auch viel; brauchte noch nie viel Zeit zum Schlafen; trinke nicht zu viel und habe trotzdem die Zeit außerhalb des Hörsaals umfangreich genossen...
Im Jahr 2007 habe ich versucht durch mein Auslandsjahr bei mir eine Bremse zu installieren. Die Sprachbarrieren sollten mich sicher vor dem allzu schnellen Eintauchen in den nächsten Job bewahren. Der Workaholik in mir war mir bekannt und sollte in Finnland in Ketten gelegt werden, was mir auch rund 9 Monate glückte; Leerlauf, Ruhe, viel Sport haben dazu geführt, mich selbst und allein von äußeren Einflüssen unbehelligt kennenzulernen. Ich halte meinen Aufenthalt in Finnland für meine fruchtbarste Zeit und schließlich auch die Grundlage für meine Ambitionen mich in der Denkmalpflege und im Weiterbauen zu engagieren. Die Zeit und der Leerlauf haben gut getan und so ist sie sicher der Ursprung meiner eigenen Kreativität zur Gestaltung von Lebensräumen, bei denen immer etwas Finnland mitschwingt, denn sie haben Bäume und tief stehende Sonne; damit entstehen Schatten und eine Wärme in bitterer Kälte. Sie leben eine Tradition und die drückt sich durch bis in die moderne Architektur, denn ohne Anfang kein Ende und damit keine Gegenwart. Bauen ist mehr als vier Mauern mit einem Dach; wer das nicht glaubt, der war noch nicht in einem Gebäude von Alvar Aalto...
Zurück in Deutschland habe ich fortan versucht diese Tradition hier zu finden, was mich in alle Baugeschichtevorlesungen getreiben hat bis es keine mehr gab. Ich habe nicht für meinen Studienabschluss gearbeitet sondern für mein Studium und unterscheide seitdem sehr kritisch zwischen Studenten und Studenten. Tatsächlich hätte ich hinsichtlich meiner besuchten Seminare meinen Abschluss zweimal machen können, trotzdem ich nur einen Tag studiert habe und 40 Stunden die Woche in Büros gearbeitet habe. Den gestressten Studenten kenne ich nur von meinem Vorbeigehen an ihm auf dem Weg zum nächsten Seminar... Der gestresste Student steht meist vor dem Unigebäude, raucht und hält einen frischen Latte macchiato in den Händen bis er trinkbar ist; oder ein Bier. Ich trinke ausschließlich Espresso doppio...
Begonnen mit meiner nicht selbst realisierten Diplomarbeit im baden-württembergischen Metzingen bin ich nun auf der Suche nach Tradition und Moderne im Spagat zwischen Denkmalschutz und modernen Wohnbedürfnissen. Ich habe keine klare und abgeschlossene Gestaltungssprache außer der Tradition, der ich mich verpflichtet zeige; entwerfe ansonsten aus einem städtebaulichen Kontext heraus Kubaturen und Dachlinien, will nicht auffallen sondern integrieren; eine Selbstverständlichkeit schaffen, die fast unsichtbar scheint. Weiter liegt mir die Natur als wichtiges Element im Leben der Menschheit am Herzen, bin wenig technikverliebt und lese Licht am Schattenwurf von Bäumen und Holzlatten oder Fenstersprossen, die das Licht erst sichtbar machen. Tatsächlich ziehe ich in jedes meiner Objekte selbst ein. Ich arbeite nicht für das Geld, sondern für meine Arbeit und für meine Auftraggeber. Wegen meiner Gesinnung müssen diese schon etwas mit mir anfangen können und meine Werte als auch Ihre Werte verstehen können. Das hat wenig mit den finanziellen Möglichkeiten zu tun jedoch mit richtig oder falsch. Ich will gerne etwas richtig machen...
LEBENSLAUF
seit 2010
BÜROINHABER
Büro für Architektur und Denkmalpfelge, Büdingen
2015 - 2018
FACHBERATER DER UNTEREN DENKMALSCHUTZBEHÖRDE
Magistrat der Stadt Hanau, Hanau
2016
LEHRBEAUFTRAGTER
Hochschule RheinMain, Wiesbaden
2004-2010
ARCHITEKTURSTUDIUM
Universität Stuttgart, Fakultät für Architektur und Stadtplanung
TKK Helsinki, Fakultät für Architektur und Stadtplanung
2002 - 2010
FREIE MITARBEIT IN VERSCHIEDENEN ARCHITEKTURBÜROS
Hanau, Offenbach, Wiesbaden, Stuttgart, Espoo, Helsinki
2003 - 2004
FREIWILLIGES JAHR IN DER DENKMALPFLEGE
Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden
2001-2003
BAUZEICHNERAUSBILDUNG
Novotny Mähner Assoziierte, Offenbach
2000-2004
FREIER MITARBEITER VERSCHIEDENER TAGESZEITUNGEN
Offenbach, Hanau, Gelnhausen, Maintal
2001
ALLGEMEINE HOCHSCHULREIFE
Kreuzburg Gymnasium, Großkrotzenburg
seit 1996
ERWERBSTÄTIG MIT VERSCHIEDENEN NEBENJOBS