Gegenüber der historischen Lederwarennäherei durften wir als Ergänzung nun ein Garagenbauwerk errichten. Die Kubatur für mindestens 5 Fahrzeuge orientiert sich ganz deutlich am Ursprungsbau und wurde lediglich in seiner Größe proportional reduziert. In Dachneigung, Dachgestaltung wie auch in der Materialität und Farbigkeit der Fassaden wurde dem ehemaligen Produktionsstandort direkt entsprochen. Ohne großes Tamtam: Lediglich mit einem neuen Pflasterbelag schaffen die beiden in sich ruhenden Konterpunkte einen Hof zwischen sich, stiften Identität und definieren einen Ort, in dem man sich geborgen fühlen kann. Unser Ratschlag nach einer mobilen Bank mit integriertem Hofbaum ist noch nicht in die Tat umgesetzt, doch würde diese noch einmal mehr diesen Platz bespielen und für die Bewohner einen Treffpunkt markieren, wenn auch ein Hofbaum für die Garage wenig praktisch scheint.

Zum privaten Garten des Fahrzeug-Enthusiasten gestaltet sich die Garage etwas offener und schafft Platz für eine Schrauberterrasse vor dem Backsteinbau. Von hier sieht man noch einmal deutlich: Es geht uns nicht um ein isoliert betrachteten Gestaltungswillen sondern um das Schaffen einer Identität durch selbstverständliches "Weiterbauen" des schon Vorhandenen. Dies erfordert sich selbst zurückzunehmen, Rücksicht zu nehmen und dem Gebauten seine Berechtigung zu lassen und zu lernen den gebauten Bestand zu lesen. 

Es ist ein sehr unspektakuläres Projekt, ganz simpel und einfach. Doch tatsächlich unsere volle Überzeugung das Etwas, was mit solcher Disziplin aus dem Bestand entwickelt wird einfach richtig scheint und wie selbstverständlich steht. Wir freuen uns, dass der Bauherr dieses Verständnis so mitgetragen und selbst die Mehrkosten für die Backsteinfassade gerne in Kauf genommen hat. Lieben Dank für das Vertrauen und die Konsequenz in der Ausführung. Danke! 

Zum Projekt der ehemaligen Lederwarennäherei bitte hier