Das Wohnhaus besteht aus zwei rechteckigen, orthogonal zueinander verdreht angeordneten Baukörpern. Das Erdgeschoss orientiert sich parallel zum Strassenraum und gliedert das Grundstück in einen öffentlich anmutenden Vorgarten sowie einen privaten Garten hinter dem Erdgeschoss. Der vorne weniger als hinten auskragende Quader des Obergeschosses schafft zur Strasse hin eine Vordachsituation während hinten durch zwei Stützen und eine Füllung mit gelben Reliefglas eine windsichere und überdachte Terrasse das Ergebnis der Auskragung ist. Die Fassade gliedert sich in Erdgeschoss mit rotem Backstein und damübergestülpten Obergeschoss mit goldgelben Kratzputz mit Glimmeranteilen, Das Band der erdgeschossigen Flachdächer wurde in blau zur Vervollständigung des Farbkreises von Itten genutzt: Haustür in Goldeloxal, Buntglasscheiben in rot, gelb und blau, grüner Schiefer im Freibereich, Blaues Flachstahlgeländer entlang der Einfriedung.... die Konsequenz von Architekt Heinz Sert ist auch im Innenbereich weiter erfahrbar. Das Bindeglied zwischen den Baukörpern ist die Treppe die so logisch im Haus liegt, dass die Virtuosität der Fügung der beiden Baukörper fast verloren geht. Die Verwendung von Solnhofer Platten in gebrochener Natursteinoptik oder geschnitten im Fugenschnitt findet sich in beiden Geschossen, farbige Linolfußböden, wertiges Eicheparkett, weiße Holzschwingfenster... der 1961 schon moderne Wohnbau gehört noch heute zu den unkonventionellsten und innovativsten Neubauten der Hanauer Nachkriegszeit. Leider zeigte sich diese Eigenschaften auch bei der vom Bauherrn geforderten energetischen Sanierung. Mit viel Fingerspitzengefühl war hier an die Architektur anzuknüpfen, spezielle Detaillösungen waren zu suchen und zu finden; das war nicht einfach für den Bauherren, der von seinen hohen energetischen Zielen schließlich Abstand nahm und den Bau schließlich weniger sanierte als zu viel. Leider konnten wir den Prozess nicht bis zum Schluss betreuen. Der Bauherr übernahm mit Hilfe unserer Planung schließlich die Bauleitung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wenn auch die Ausführung nicht ganz an die Konsequenz des Architekten Heinz Sert aus 1961 herankommt.