Die historisch wertvolle Hofanlage in Lorsbach hat eine ganz außergewöhnliche Besonderheit: Neben Wohnhaus, Scheune und Nebengebäude beherbergt der Hof noch eine Kelter auf der Liegenschaft, die direkt an die Scheune aus dem 18 Jahrhundert grenzt. Von außen noch nicht allzu außergewöhnlich, so zeigt sich gerade im Innenraum die Besonderheit des Gebäudes, denn ein stützenfreier Raum von 6,50 Metern im Quadrat sind für ein Fachwerkhaus durchaus ungewöhnlich. Entsprechend modern zeigt sich der zu Wohnzwecken umfunktionierte Raum, in dem die Presse einmal ihr Werk vollrichtete. Das Obergeschoss wird über eine schmale doch gut begehbare Treppe erschlossen und schafft Platz für Badezimmer, Schlafzimmer kombiniert mit einem Arbeitsbereich. Im Spitzboden finden sich noch Lagermöglichkeiten. Das Projekt ist leider noch nicht wirklich abgeschlossen. In einer zweiten Bauphase, die vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben ist, wird sich im Erdgeschoss ein Hühnerstall-Ersatzbau modern fügen, der den großen Kelterraum um ein Wohnzimmer mit Ausblick auf das gigantische Ackergrundstück erweitert. Im Obergeschoss lässt sich dann der Schlafbereich nach draußen auf eine Dachterrasse verlagern. Das Sanierungskonzept sah vor, möglichst wenig von dem Charakter als Nutzbau zu verlieren. Aus dem Grund wurden die Gaupen eher in die Länge als in die Höhe orientiert. Leider liegen diese etwas tief in der Dachfläche, was dem Pilotcharkter dieser Gaupenform geschuldet ist. Noch einmal passiert das nicht. Dennoch kann man, glauben wir, behaupten, dass hier ein sehr attraktiver und moderner Bau im Sinne der Denkmalpfelge entstanden ist. Wir bedanken uns bei der fantastischen Bauherrschaft und hoffen in Bälde den zweiten Bauabschnitt mit begleiten zu dürfen.