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EHEMALIGE KATHOLISCHE KONFESSIONSSCHULE, BAD SODEN-NEUENHAIN
Private Bauherrschaft
Die vierseitige Hofanlage mit zweigeschossigem Wohnhaus mit Sandsteingewänden und hohem Walmdach wurde von uns 2015 eigentlich für eine andere Bauherrschaft erfasst und als Zweifamilienwohnhaus entworfen, bevor das Haus den Bauherrn wechselte. Mit der neuen Eigentümerschaft sollte die 1749 als
katholische Konfessionsschule errichtete Immobilie dann doch als Einfamilienwohnhaus entworfen werden und bis unter das üppige Dachgeschoss ausgebaut werden. Der barocke Bau war dabei einfach zu ordnen; im Erdgeschoss finden sich Diele, Treppenhaus und Wohnküche, das Obergeschoss wartet mit Arbeitszimmer, Bad und Schlafzimmer auf und im Dachgeschoss durften wir ein lichtdurchflutetes Studio für den neuen Bauherrn entwickeln. Zum einsatz kam hier das von uns schon einmal eingesetzte Lamellendachfenster des schweizer Herstellers Stebler, welches sich gekonnt in die historische Dachfläche integriert und aufgrund seiner Positionierung auf dem historischen Dachstuhl ohne strukturellen Verlust und Schaden zu montieren ist. Das eigentlich vollkommen dunkle Dachgeschoss hatte in seinem Ursprung lediglich drei kleine Gäublein, die eher einem Lüften als einer Belichtung dienen konnten. Heute explodiert das Licht in dem eindrucksvollen Dachgeschoss. Das auf der strassenabgewandten Seite montierte Studiofenster kann dabei nicht von öffentlichen Flächen eingesehen werden.
Neben dem Ausbau des Dachgeschosses haben wir uns um die Freilegung der Fassade bemüht, die vorerst nicht wieder verputzt wird, wohl jedoch im Auge des historischen Betrachters wieder zu verputzen sein müsste. Die Sandsteingewände wurden dafür aufgearbeitet und teilweise wieder durch Austausch in Stand gesetzt. Auch wurden zugemauerte Fensteröffnungen wieder hergestellt und zeigen den Bau heute wieder sauber in seinen Achsen strukturiert. Dabei konnten wir drei bauzeitliche Fenster restaurieren und den übrigen Fensterbestand mit entsprechenden Rekonstruktionen ergänzen.
Für die Nutzung als Wohnhaus für eine junge Familie wurde auch die energetischen Sanierung des massiven Baus nicht ausser Acht gelassen. Mit Hilfe von einer Innedämmung und kapilaraktiven Putzschichten aus Lehm und Kalk wurde dem Bau energetisch unter die Arme gegriffen. Das Dachgeschoss wurde mittels einer Unterdeckung und eine Zwischensparrendämmung ertüchtig und für die Nutzung fit gemacht.
Es scheint alles, vor allem von der Strasse her, ein wenig unspekatuklär. Doch das Haus wartet mit großen und lichten Räumen sowie einer baubiologisch sauberen Bilanz auf, welche sich maßgeblich auf den Wohnkomfort auswirkt. Das Grundrisskonzept macht aus dem sehr sehr klasischen Bau ein modernes Wohnhaus mit attraktivem Zuschnitt ohne dessen Alter und Herkunft zu leugnen. Vielen Dank für diese tolle und außergewöhnliche Sanierungsaufgabe!
